Ihr Kaminkehrermeister
Joachim Meixner
Abgaskamine und Abgasleitungen haben die Aufgabe, die bei der Wärmeerzeugung oder Brauchwasserbereitung entstehenden Abgase aus Gas- oder Ölfeuerstätten sicher und ohne jegliche Gefährdung von Personen ins Freie abzuführen.
So manch einer ist der Ansicht, dass diese Abgase keine Verbrennungsrückstände in fester Form enthalten und deshalb eine "Reinigung" der Abgasanlage nicht nötig ist.
Die regelmäßige Überprüfung der Abgaskamine, -leitungen und Verbindungstücke ist in erster Linie eine Überprüfung des freien Querschnitts dieser Abgasanlagen. Nur wenn der komplette Querschnitt frei zur Verfügung steht, ist eine ungehinderte Abgasabführung möglich. Durch das Ablassen des Kehrgerätes in einem Abgaskamin werden neben dieser Querschnittsüberprüfung gleichzeitig aber auch evt. Fremdkörper (Laub, Spinnweben, Staub und Fussel, Vogelnester etc.) beseitigt.
Wie notwendig oftmals eine Überprüfung mittels einem "Kehrgerät" ist, zeigen nachfolgende Bilder:
Spinnwebe mit Laub im Abgaskamin
Derselbe Abgaskamin nach der Überprüfung/Kehrung
Verschmutztes Abgasrohr eines Gasdurchlauferhitzers
Wespennest in einem Abgaskamin
In den vergangenen Jahren ist es offenbar zur Modeerscheinung geworden, dass in Neubauten keine Kamine mehr eingeplant und eingebaut werden. Der Grund liegt oftmals darin, dass auf Grund der Beheizung kein typischer Kamin darfür erforderlich ist und sich die verschiedenen Bauträger oder Bauherrn die Kosten für einen "teuren" Kamin einsparen wollen.
Werden dadurch wirklich enorme Kosten gespart oder ist diese Einsparung eventuell im Nachhinein sogar um ein Vielfaches teurer? Die Kosten für einen zusätzlichen Kamin belaufen sich auf etwa 1-2 % der Rohbaukosten. Dachheizzentralen werden meist mit Gas betrieben. Eine Verlegung der Gasleitung vom Keller bis unter das Dach wird erforderlich und diese muss dabei gewissen Sicherheitskriterien entsprechen.
Vor allem, wenn die Grundheizung des Gebäudes über eine Wärmepumpe oder mit einer Dachheizzentrale (mit einem eigenen Luft-Abgas-System direkt durch das Dach) erfolgt, sollte man schon in der Planungsphase einen zusätzlchen Kamin vorsehen. Dies schafft die nötige Flexibilität, welche mancher Bauherr später gerne hätte. Vielleicht ist nach einigen Jahren ein Wechsel des Heizsystems oder gar der Brennstoffversorgung gewünscht.
Gerade in der Überganszeit oder an kühlen Sommerabenden lohnt es sich häufig nicht, die übliche Zentralheizung einzuschalten. Oftmals ist das Heizsystem zu träge und es würde zu lange dauern, um die Fußbodenheizung für wenige Stunden in Betrieb zu nehmen. Zu solchen Zeiten kann über einen Kaminofen oder einen Kachelofen beispielsweise die nötige Raumwärme erzeugt werden. Dies spart nicht nur Geld, sondern mit Holz zu heizen ist ökologisch und wirtschaftlich. Holz gilt als CO²-neutraler Brennstoff.
Dies wurde von einem Großteil der Bevölkerung bereits erkannt. Die Anfragen nach einer Anschlussmöglichkeit von sog. Zusatzfeuerstätten stiegen vor allem während der letzten fünf Jahre, als sich die Kosten für fossile Brennstoffe enorm erhöhten.
Bitte denken sie auch daran, dass der Marktwert ihres Gebäudes oder ihrer Wohnung deutlich höher liegt, wenn nur die Anschlussmöglichkeit für eine Zusatzfeuerstätte besteht. Bei einem evtl. Verkauf bzw. einer Anmietung von Objekten können höhere Kauf- bzw. Mietpreise die zuvor investierten "teuren" Kosten für einen zusätzlichen Kamin leicht amortisieren. Selbst wenn es sich auf den ersten Blick finanziell für den Einzelnen nicht auswirkt, die Immobilie lässt sich mit diesem Mehrwert leichter oder schneller veräußern bzw. vermieten.
Ihre Vorteile, wenn sie einen zusätlichen Kamin in ihrem Gebäude planen:
Mit nachfolgenden Downloads stehen ihnen weitere Infos zum Thema "zusätzlicher Kamin" zur Verfügung: